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Die Flut ist immer noch da - Neville Goddard

Übersetzt von Daniel Daddeh.


 Dinge beschreibend, die vor unzähligen Jahren geschahen, aber ich sage dir, es ist zeitgemäß. Du liest von der Flut und du denkst, „Nun, das geschah vor unzähligen Jahren – wenn es jemals geschah, dann vor vielen, vielen Jahren.“

 

Heute Morgen, wie es meine Gewohnheit ist, schaltete ich auf den KFAC Kanal. Das ist ein Radiosender, der Tag und Nacht spielt, 24 Stunden am Tag, nur wunderschöne, klassische Musik; du kannst zu der Musik lesen – es gibt nur wenige Unterbrechungen. Zur vollen Stunde gibt es eine 5-minütige Mitteilung oder das Wetter. Zwischen 9 und 10 Uhr gibt es immer eine wunderschöne Klavieraufführung – die großartigen Meisterwerke von großartigen Pianisten. Ich kann mich also mit meiner Bibel hinsetzen und lesen, während ich die Musik höre. Die eine Unterbrechung, die heute kam, war eine Werbung des Herald-Examiner (Tageszeitung in Los Angeles). Sie warben für diese Zeitung als die eine Zeitung in unserer Stadt, welche die Fakten liefert – nur Fakten, nichts verschönert; kein Schnickschnack, sondern nackte Tatsachen – nur Tatsachen. Darum sollten wir diese Zeitung kaufen, weil sie nur mit Tatsachen gefüllt ist.

 

Nun, Fakten haben unsere Welt überschwemmt wie die Flut. Der Mensch ist tatsächlich in den Fakten „ertrunken“, - schikaniert von Fakten. Es ist die Vorstellungskraft, in der alles lebt, und nicht in seiner Realität – nicht in den Fakten. Bis die Vorstellungskraft die Fakten durchdringt, bleibt die Sintflut eine Sintflut. Wir sind jetzt in der Sintflut. Dies ist die Flut.

 

Ein Mann ist im Gefängnis. Das ist ein Fakt. Und er weiß, dass er für X Jahre dort ist; das ist ein Fakt. Und er wartet und hofft einfach, dass er auf eine seltsame Art und Weise eher aus dieser Haft entlassen wird. Er nutzt seine Vorstellungskraft nie, außer auf gewaltsame Weise, um herauszukommen, - aber nicht, um den Fakt zu durchdringen.

Im März 1943 nutzte ich meine Vorstellungskraft, um den Fakt zu durchdringen, als auch ich im „Gefängnis“ in der Armee war, und ich wollt es nicht. Also durchdrang ich einfach den Fakt und sah mich selbst in New York City, in meinem eigenen Apartment, mit meiner Familie. In 9 Tagen war ich draußen, ehrenvoll entlassen, in meinem Apartment in New York City.

 

Ich schrieb einem Freund, der in der Armee war. Er war in meinem Alter; er war ein Freudianer, - ein professioneller Psychoanalytiker, Freud war sein Hintergrund. Das war seine Lehre. Als ich ihm detailliert schrieb, was ich getan hatte – ich nahm kein Blatt vor den Mund; ich erzählte ihm genau, was ich getan hatte. Als ich physisch in meinem Bett in der Kaserne schlief, stellte ich mir vor, dass ich einfach woanders war. Das „woanders“ war ein bestimmter Platz im Raum – New York City, in meinem Apartment. Ich erzählte ihm, was ich tat.

 

Ich konnte das Bett „fühlen“. Ich konnte die Dinge in meinem Haus „fühlen“. Ich fühlte all die mir bekannten Gegenstände in meinem Apartment; und ich gab ihnen all die Töne der Realität und all die sinnliche Lebendigkeit, so gut es mir möglich war. Ich „berührte“ alles, und es fühlte sich real an, und dann fiel ich wieder in den Schlaf. Dann erzählte ich, was genau mir an jenem Morgen geschah; und neun Tage später wurde ich von demselben Mann ehrenvoll entlassen, der meinen Antrag ablehnte.

 

Er antwortete nicht auf meinen Brief, denn in New York City kam er gewöhnlich als Freund zu meinen Treffen, denn er war so überzeugt davon, dass die Freudsche Idee wahr war; er sagte, „Aus diesem Grund komme ich zu deinen Treffen, Neville,“ – wir kannten uns gut; er würde zum Abendessen zu mir kommen; ich würde zum Abendessen zu ihm kommen; aber er sagte, „Ich komme zu deinen Treffen, weil du mein tägliches Brot in die Substanz der Fee verwandelst. Ich mag es irgendwie.“ „Aber wenn ich dir zuhöre, halte ich den Stuhl fest, und ich stelle meine Füße fest auf den Boden, um die Realität und Tiefe der Dinge zu fühlen. Du kriegst mich nicht für deine Sache. Du wirst mich genau hier zurücklassen, wo die Dinge so fest und real sind; also fühle ich den Platz unter meinem Fuß und ich fühlte die Dinge neben meinen Händen. Ich halte fest daran, während du deine Geschichte um das Aufbrechen in die Vorstellungskraft webst.“

Nun, er konnte die Fakten nicht durchdringen. Wann kam er also raus? Als all die anderen Millionen rauskamen. Er verblieb die nächsten drei Jahre bei den Fakten! Ich kam im März 43 raus; er kam 1946 zurück nach New York City, demobilisiert wie all die anderen Millionen von Jungs. Er konnte die Fakten nicht loslassen. Das ist die Flut; es gibt keine andere Flut. Das ist die Flut. Wir sind „getränkt“ von Fakten – schikaniert von ihnen.

 

Lehrt die Bibel diese Geschichte vom Durchschreiten der Fakten durch die Anwendung der Vorstellungskraft? Sie tut es definitiv. Lass mich dich zum 27. Kapitel Genesis führen, das erste Buch – das Buch der Anfänge. Falls du mit der Geschichte von Isaak und seinen zwei Söhnen nicht vertraut bist – sie waren Zwillinge; lass mich deine Erinnerung auffrischen, falls du es vergessen hast. In der Geschichte wird gesagt, dass Isaak – bzw. eigentlich seine Frau, Rebekka, zwei Söhne hatte; aber er war der Vater der beiden Söhne, Esau und Jakob. Es wird gesagt, dass Esau ein haariger Junge war. Er kam zuerst. Jakob war der Zweite, und er hatte kein Haar. Er war komplett haarlos. Einer war Esau und der andere war Jakob, denn er kam als zweiter und ersetzte den anderen.

 

Nun wird uns gesagt, dass als der Vater Isaak alt war und sein Auge getrübt war, sodass er nicht sehen konnte – in anderen Worten, er war blind, - er zu seinem Sohn Esau sagte, „Du siehst, ich bin alt geworden. Ich weiß nicht, wann ich sterbe. Nimm jetzt dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen, geh aufs Feld und jag mir ein Wild!“ Uns wird gesagt, dass Rebekka, die ihren zweiten Sohn mehr liebte als den ersten, die Unterhaltung zwischen Esau und seinem Vater hörte; und weil sie Jakob liebte und wollte, dass Jakob den Segen erhält, - denn der Vater fühlte, dass seine Tage gezählt waren und er musste seinen Segen nun einem seiner Söhne geben, und der erste muss ihn bekommen.

 

Die Mutter erzählte Jakob also, was sie gehört hatte, und riet ihm: „Wir nehmen ein Ziegenböckchen von der Herde und töten es, und in sein Fell kleiden wir dich, sodass du die Erscheinung von Esau hast.“

 

Jakob dachte anders. „Wenn mein Vater es bemerkt?“

 

Und die Mutter sagte, „Lass das meine Sorge sein. Es wird meine Last, wenn er es bemerkt,“ und sie schickte Jakob in die Felder, um das Böckchen zu bringen.

 

Nun, er brachte das Ziegenböckchen und bereitete es seinem Vater schmackhaft vor. Er kam schnell in die Gegenwart seines Vaters, und der Vater sagte zu ihm, „Komm näher heran! Ich will dich betasten, mein Sohn, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht.“

Jakob trat also näher an Isaak, seinen Vater, der ihn fühlte; dann sagte Isaak zu Jakob, „Die Stimme ist zwar Jakobs Stimme, die Hände aber sind Esaus Hände.“ Und er segnete ihn. Er gab ihm seinen Segen.

 

Kaum hatte Isaak Jakob gesegnet, kam Esau von der Jagd; und der Vater sagte, „Wer war es denn, der das Wildbret gejagt und es mir gebracht hat? Ich habe von allem gegessen, bevor du gekommen bist.“ Und dann bemerkte er, dass es sein Sohn Jakob war, der mit Tücke kam und ihn betrogen hatte. „Aber,“ sagte der Vater, „Ich habe ihm deinen Segen gegeben, und gesegnet wird er auch bleiben. Und ich werde ihm dienen. Jeder wird ihm dienen, denn ich gab ihm meinen Segen, und ich kann ihn nicht zurücknehmen.“

 

Auf der Oberfläche wirst du dich fragen, was diese Geschichte uns erzählen will? Nun, in demselben Buch, in einer früheren Passage [Genesis 6,14 und folgende] wird uns von der Arche erzählt. „Mach dir eine Arche aus drei Kammern; die untere, die zweite und die dritte Kammer.“ Nun, du denkst, dass es sich um ein großes Gebilde handelt. Nutze deine Vorstellungskraft. Du kannst dir kein Gebäude vorstellen, dass alle Tiere dieser Welt in Paaren behausen könnte, all die sogenannten „guten“, die in sieben Paaren sein werden, mit genügend Futter, um sie für vierzig Tage und vierzig Nächte zu nähren. Du könntest es dir einfach nicht vorstellen; und doch ist es die Geschichte. Es gibt drei Kammern. Das Offensichtliche sind die Fakten des Lebens, dann die psychologische Interpretation dieser sogenannten Geschichten, und dann die spirituelle Vollziehung der Geschichte.

 

Du hast also die untere Kammer, die zweite Kammer und die dritte Kammer.

 

Hier ist ein perfektes Beispiel der zweiten Kammer. Dieser Raum ist jetzt ein Fakt. Wir alle sind in diesem Raum. Es ist ein Fakt. Aber angenommen, ich will nicht hier sein. Angenommen, es ist ein Gefängnis für mich. Kann ich rauskommen? Wenn ich weiß, wie ich den Fakt durchdringe – wenn ich weiß, dass ich die Arche bin; dass „alle Dinge existieren in der menschlichen Vorstellungskraft“ [William Blake, „Jerusalem“], und dass die menschliche Vorstellungskraft und Gott eins sind, - sie sind eins, nicht zwei, - kann ich in meiner Vorstellungskraftjede Wand durchdringen. Ich kann jetzt, im Handumdrehen auf der Straße stehen und diese Sache [zeigt auf das Podium] sehen, ohne dass ein Mann davorsteht. Es ist kein Problem anzunehmen, dass ich auf der Straße bin, und dass ich von der Straße auf diese Plattform schaue.

 

Du magst sagen, „Nun, wozu würde es führen?“

 

Lass es mich tun und die Realität fühlen, die Festigkeit der Straße unter meinem Fuß, lass mich dieses Gebäude von der Straße sehen, statt von hier zurStraße zu blicken. Wenn ich es tue und ihm Festigkeit gebe – ihm Realität gebe, dann werde ich gezwungen sein, dorthin zu gehen. Das ist es, was die Schrift lehrt. Das ist mein „Segen.“ Ich kann einen Fakt durchdringen; und einen Fakt durchdringend, kann ich stehen, wo immer ich in dieser Welt stehen will.

 

Dann wurde das Versprechen gemacht [Deuteronomium 11,24]: „Jeder Ort, auf den eure Fußsohle tritt, soll euch gehören.“ Ich werde dir kein Versprechen machen, welches ich dann nicht einhalte; Ich werde es dir geben, wenn du darauf stehen kannst. Ich „stand“ also tatsächlich auf meinem Apartment; Ich stand tatsächlich auf dem Flur, und ich fühlte das Bett. Ich fühlte alles, und ich gab ihm Realität. Mein Freund würde sich nicht erlauben an einem Ort zu schlafen und anzunehmen, dass er woanders schlief, weil das ein geteilter Zustand des Geistes ist. Er wollte keine gespaltene Persönlichkeit werden. Er wollte koordiniert sein. Nun, er war für die nächsten drei Jahre koordiniert, an einem kleinen Fleck in seiner Kaserne; und für drei Jahre konnte er nicht herauskommen, weil er es – zuallererst – nicht versuchen würde, denn ich verwandelte sein „tägliches Brot in die Substanz der Fee.“ Er antwortete also nicht auf meinen Brief. Ich habe ihn seitdem einige Male daran erinnert: „Wieso hast du nicht auf meinen Brief geantwortet?“

 

„Erstens macht es keinen Sinn; und ich glaube nicht daran,“ sagte er, „dass das, was du tatst, tatsächlich die Grundlage für deine Entlassung war.“

 

Er bezweifelte es immer. Dann würde ich es wiederholen und ihm erneut sagen, was zu der Zeit geschah. „Nun, es wäre sowieso geschehen.“ Dann tust du es ein drittes Mal und du tust es ein viertes Mal. Verstehst du? Selbst wenn du es tausend Mal machst, würde er nach wie vor sagen „Tu es noch einmal.“

 

Was sie betrifft, so wird es immer geschehen. Es geschah nicht, weil du etwas getan hast; diese Dinge wären sowieso geschehen. Ich fragte, „wieso analysierst du Menschen dann und lässt Dinge geschehen?“

 

„Wir sind nicht die Geschöpfe von Umständen,“ sagte ein Mann, der deinen Namen trägt, denn sein Vorname ist Israel; Disraelis Name ist einfach „von Israel,“ – Benjamin Disraeli. Er sagte, „der Mensch ist nicht das Geschöpf von Umständen; Umstände sind die Geschöpfe von Menschen.“ Er wusste, wie er Dinge in seiner Vorstellungskraft erschuf.

 

Also sagte ich, „Du trägst den Namen von Israel, aber du wendest die Geschichte von Israel nicht an. Wenn du es nur anwenden würdest – wieso werden diese Dinge uns in der Schrift gelehrt.“ Die Schrift ist keine säkulare Geschichte; sie ist zeitgemäß. Sie geschah nicht vor tausenden von Jahren. Die Flut ist da! Dies ist die Flut. Die gesamte, weite Welt ist von „Fakten“ überschwemmt, wie die bekannten Zeitschriften – das Abendblatt, der Examiner; und sie sind stolz darüber, dass sie nur „Fakten“ drucken. Sie verschönern sie nicht; kein Schickschnack, nur nackte Fakten. Also kaufe die Fakten, und sie gehen durch die ganze Welt, um verängstigende Fakten zu finden. Ich streite nicht ab, dass er sie getötet hat; ich streite nicht ab, dass er eine Haftstrafe von X Jahren erhalten hat.

 

Aber wenn Menschen mich um etwas bitten, dann interessiert mich nicht, wieso es geschah. Was willst du? Und ich werde für die Bitte einfach meine Vorstellungskraft liebevoll nutzen. Es ist mir egal, was dich in den Zustand brachte; ich bin hier, um dich einfach aus dem Zustand herauszuführen. Was willst du? Durch die gesamte Bibel: was willst du? Er verurteilte niemanden. Die Frau, des Ehebruchs ergriffen, er verurteilte sie nicht. Was willst du? „Geh und sündige nicht mehr.“ Er nannte den Akt des Ehebruchs keine Sünde. Wenn sie es eine Sünde nannten – okay, nennt es Sünde; dann wiederhole es nicht, wenn du es eine Sünde nennst.

 

„Sünde“ ist einfach zu wissen, was zu tun ist, aber es nicht zu tun. Das bedeutet sündigen. Wenn ich also entdecke, was zu tun ist, um einen Fakt zu durchdringen: um über den Fakt hinaus zu gehen, und einen Umstand für mich zu erschaffen, und in ihm zu leben, und von ihm zu denken, statt über ihn nachzudenken, denn der große Trugschluss der Welt ist fortwährende Konstruktion – aufgeschobene Besetzung: vor meinem geistigen Auge all die liebsamen Dinge zu erstellen, die ich gerne verwirklichen würde, sie aber nie zu besetzen. Ich durchdringe den Zustand nicht, ich betrete ihn nicht, ich gebe ihm keine Realität. Aber ich weiß – und du weißt – und es ist nicht schwierig zu verstehen, wieso wir dem Sinn des Tastens mehr vertrauen als, lass uns sagen, dem Sinn des Sehens oder dem Sinn des Hörens oder dem Sinn des Riechens.

 

Hierüber stolperte ich eines Tages in einem Traum. In meinem Traum kam ich auf diese riesige Säule – ein in das Meer gerammter Pfahl, und die Brücke, die er zuvor stützte, war weg. Nur der Pfahl verblieb. Und ich wusste, dass ich träume, und ich dachte, wenn ich diesen Pfahl halte, und ihn berühren könnte, wenn er fest und real für mich schien; was tue ich: Ich werde mich im Traum am Pfahl festhalten. Ich weiß, dass es ein Traum ist, aber ich werde mich so fest daranhalten, wie ich kann, und mich dazu zwingen, mich an dem Pfahl festhaltend aufzuwachen. Nun, ich tat es. Ich hielt den Pfahl mit all meiner Macht. Ich sagte, „Jetzt Neville, schläfst du. Du weißt, dass du jetzt träumst. Also wache auf!“ Und ich wachte im Wasser auf, den Pfahl tatsächlich festhaltend; und ich stehe inmitten dem, von dem ich zuvor wusste, dass es ein Traum ist. Es hörte auf, ein Traum zu sein; es ist real.

 

Ich bin in einer Welt, welche so real ist wie diese; und hier bin ich, diesen enormen Pfahl festhaltend, in den ostindischen Inseln – nicht die Westindischen, auf den ich geboren wurde. Es war in den Ostindischen, eine sehr primitive Gegend. Dann kam ein Tier zum Strand – eine seltsam aussehende Kreatur, und für einen Moment war ich ein wenig – ich war panisch. Im Moment der Erschütterung erwachte ich in meinem Bett in New York City.

 

Aber ich entdeckte das Geheimnis des Gefühls. Er sagte, „Komm näher, komm näher, damit ich dich fühlen kann, mein Sohn.“ Er hörte die Stimme; er sagte, „Es ist die Stimme von Jakob. Komm näher und lass mich sehen, ob du tatsächlich Esau bist.“ Und er tat es durch das Fühlen.

 

Vor vielen Jahren, während ich in meinem Bett, hier in Beverly Hills lag – ich denke es war vor 14 oder 15 Jahren, - wurde mir plötzlich bewusst, dass ich sehe, was ich nicht sehen sollte. Ich sehe in das wunderschöne Interieur eines vornehmen Hotels. So schien es für mich. Das Bewusstsein folgte der Vision; und ich fand mich in dem Raum wieder, aber ich wusste, dass ich im Bett lag. Also kam ich zurück zum Bett. Ich sehe immer noch die Einrichtung des Raums, und ich ging zurück in den Raum. Ich habe es 12 oder 20 Mal gemacht. Es machte Spaß in den Raum zu gehen, und der Raum war so, wie dieser – real, und dann kam ich zurück zum Bett.

 

Ich sagte, „Ich werde nun erkunden gehen. Unabhängig der Konsequenzen, werde ich auf Erkundung gehen.“ Also ging ich in den Raum. Vom Bett aus schien er ca. 30x20 zu sein; als ich ihn jedoch betrat, um ihn zu erkunden, schloss der Raum sich in mir und wurde gedrittelt. Er wurde, lass uns sagen, 10x7; und ich stellte fest, dass es ein Ankleidezimmer einer großen Suite war, wunderschön, aber noch nicht besetzt. Es war dort, um besetzt zu werden, aber im Augenblick war der Raum – also die Suite – nicht besetzt. Und ich dachte, „Nun werde ich durch die Tür gehen.“ Ich ging nicht hindurch wie ein Gespinst; ich öffnete die Tür mit meiner Hand, und ich lief durch den Türrahmen. Ich war real für mich selbst. Dann lief ich den Korridor hinunter, und der Korridor wurde gekreuzt vom Hauptkorridor, und all die Lichter waren an. Zwei Damen kamen den Korridor entlang – dem Hauptkorridor. Ich wusste, dass es wie ein Traum begann. Also wusste ich, dass alle Enden gemäß ihrem Ursprung verlaufen; wenn der Ursprung also ein Traum ist, dann ist dies ein Traum. Also sagte ich zu den Damen, „Damen, dies ist ein Traum. Diese gesamte, weite Welt ist ein Traum.“ Dann hatten sie Angst vor mir.

 

Wer wäre nicht verängstigt von einem Mann, der plötzlich dort auftaucht, wo du langläufst, und dir sagt, dass diese gesamte, weite Welt ein Traum ist? Du würdest denken, er spinnt – er ist verrückt. Sie dachten also ich wäre verrückt, sie hielten so viel Abstand wie möglich von mir und liefen an der Wand entlang, im Enten-Stil – eine hinter der anderen, mich sehr misstrauisch ansehend.

 

Dann sah ich dieses Objekt im Raum hängen. Es erinnerte mich an ein Objekt, welches ich im Haus eines Freundes in Nord Hollywood gesehen hatte. Ich sagte zu ihnen, „Seht ihr das?“ Und ich hielt es; und zu meinem Erstaunen ist es kein Gespinst. Es ist kein Nachbild. Es ist kein Erinnerungsbild. Es ist real. Das Ding ist fest. Ich hielt es; und sie waren bereits unten. Sie blickten ein letztes Mal zurück zu mir und sind dann in den Hauptsaal geeilt. Und hier stehe ich nun, allein, und halte diese Sache fest. Ich sagte zu mir selbst, „Neville, du weißt, dass es ein Traum ist. Der Ursprung ist ein Traum; das Ende ist ein Traum. Komm schon: Wach auf!“

 

Ich schloss meine Augen für das Offensichtliche und hielt diese Sache hier, und ich konnte nicht – ich öffnete meine Augen erneut; ich stehe immer noch hier. Ich sagte, „Wie komme ich zurück in mein Zimmer in Beverly Hills?“ Ich wusste es nicht – es gab keinen Ort, zu dem ich gehen könnte, um zurückzukommen, aber ich erinnerte mich: Gefühl ist das Geheimnis.

 

Ich halte dies jetzt fest, und es ist real. Es ist fest. Ich bin fest. Sie sind fest. Sie hörten meine Stimme. Ich lief hinunter und jeder Schritt war so real, wie das Laufen hier. Also stellte ich mir vor, dass mein Kopf auf einem Kissen lag; und als ich das Kissen unter meinem Kopf fühlen konnte, während ich stand, fand ich mich plötzlich in einer horizontalen Position wieder, und mein Kopf liegt auf einem Kissen. Ich konnte das Kissen plötzlich fühlen, aber ich war kataleptisch. Ich konnte meine Augen nicht öffnen, ich konnte meine Hand nicht bewegen. Ich konnte keinen Finger rühren. Hier bin ich, ein lebendiges Wesen in einem toten Körper!

 

Ich sagte zu mir selbst, „Sie werden den Körper morgen früh finden, und sie müssen ihn aufschneiden,“ denn ich bin etwas versichert, und um zu beweisen, dass mir niemand das Leben nahm, müssen sie ihn aufschneiden, um herauszufinden, wieso er starb. Sie müssen diese Frage immer stellen, und sie geben der Sache einen Namen. Wenn sie es nicht herausfinden, geben sie der Sache dennoch einen Namen.

 

Hier bin ich also. Ich konnte meine Augen nicht öffnen, ich konnte meine Hand nicht bewegen. Nach 15 oder 20 Sekunden – es schien viel länger zu sein – konnte ich meinen kleinen Finger bewegen, dann konnte ich meine Hand bewegen. Meine Augen konnte ich immer noch nicht öffnen. Wir schliefen in einem Doppelbett; also streckte ich meine Hand aus – meine linke Hand, und ich konnte den warmen Körper meiner Frau fühlen. Somit wusste ich, dass ich zurück in meinem Bett war. Weitere 15 oder 20 Sekunden später konnte ich, unter großer Anstrengung, meine Augenlider öffnen, und da waren all die bekannten Objekte an den Wänden, auf dem Schreibtisch; alles kehrte zurück ins Bewusstsein.

 

Ich ging also in eine Welt, so real wie diese. Ich sage dir, es gibt Welten innerhalb von Welten, innerhalb von Welten, und sie alle sind hier – genau hier – so, wie das Anschalten eines Radios. Du drehst nur ganz leicht daran, und du hast eine neue Wellenlänge und einen neuen Sender, der etwas völlig anderes bringt. Und sie stören sich nicht gegenseitig! Und diese Welten sind jetzt alle hier, und sie sind bewohnt, so, wie wir diese Welt bewohnen; und sie sind so real wie diese Welt. Sie sind irdisch, und sie – du musst nicht dorthin laufen. Ich lag im Bett. Ich schien hineinzulaufen, - Was würde ich sagen? Zehn Meter entfernt; aber dieselbe Gegend durchdrang das Bett, und das Bett behinderte sie nicht, und die Welt, in die ich lief, behinderte nicht das Haus, in welchem ich in Beverly Hills lebte. Es ist alles hier – die gesamte, weite Welt – Welten innerhalb von Welten, innerhalb von Welten!

 

Ich sage dir also, „Fakten“ sind die Flut. Das ist die Sintflut. Eine andere Flut gab es nicht. Wir sind tatsächlich von den „Fakten“ des Lebens getränkt. Und diese Fakten – wir verändern sie jeden Tag. Heute ist es die Ursache von dies und jenem. Morgen ist es nicht so; wir haben eine andere Ursache gefunden, und am Tag darauf eine andere Ursache; solange wir die nächste Ursache nicht gefunden haben, glauben wir, dass es ein Fakt ist, und wir verehren die Fakten. Ich sage dir also, alle Dinge sind in der menschlichen Vorstellungskraft.

 

„Der Mensch ist reine Vorstellungskraft; und Gott ist Mensch und existiert in uns und wir in Ihm.“ [Blake, „Annotations to Berkeley]

 

„Der ewige Körper des Menschen ist die Vorstellungskraft. Und das ist Gott selbst.“ [Blake, „The Laocoon“]

 

Es gibt keinen anderen Gott! Das alles ist deine eigene, wundervolle, menschliche Vorstellungskraft. Und die eine Sache, nach der die gesamte, weite Welt sich sehnt, ist das Erwachen der Vorstellungskraft. Und wenn es geschieht, dann geschieht es mit der Geburt des versprochenen Kindes, welches den Menschen von den Schrecken dieser Welt freimacht, diese Welt, die wir „die Welt der Natur“ nennen. Die Natur ist einfach das Prinzip, von dem die Gleichheit von Formen in übertragenem Licht abhängt. So läuft es, wieder und wieder.

 

Hast du nicht ein Jahr beobachtet – dass zu einer bestimmten Zeit des Jahres – das Geld knapp ist? Plötzlich fließt es und dann, zu einer bestimmten Zeit des Jahres, stoppt es. Wieso? Es ist eine Gewohnheit. Es ist ein übertragener Zustand. Du fixierst den Fakt in deinem geistigen Auge; und wenn du heute 50.000 Dollar erhältst und sagst, dass der Dezember jener Monat ist, an dem das Geld immer knapp ist – du wirst das Geld verleihen oder es weggeben, bevor der Dezember eintritt; im Dezember wirst du also wieder knapp sein. Es ist eine Eigenart – Ich würde es „Sklaverei“ nennen – diese Sache, die „Natur“ genannt wird, in der Gleichheit der Formen in übertragenem Licht.

 

Du kannst einen Fakt durchdringen und ihn brechen; und um das zu lehren, sind wir hier. „Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen,“ [Matthäus 5,17] und um dir das wahre Gesetz zu überbringen. Es ist nicht das Händewaschen vor den Mahlzeiten, auch wenn das eine sehr schöne, saubere Sache ist. Es ist nicht die bestimmte Nahrung, dies oder jenes. Er erklärt, dass das gesamte Gesetz psychologisch ist. Er nimmt eines der Gebote, ein anschauliches, um dir zu zeigen, wie alles psychologisch interpretiert werden muss.

Er sagte, „Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ichaber sage euch, dass jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen.“ [Matthäus 5,27,28]

 

Nun, welcher Mann hat es nicht getan? Welcher Mann hat nicht dagegen verstoßen? Er sagt dir also, dass die gesamte Sache eine psychologische ist. Du kannst dem Impuls nicht widerstehen. Du widerstehst der Sache vielleicht, basierend auf tausend kleinen Gründen. Vielleicht hast du Angst vor den Konsequenzen. Vielleicht hast du Angst, dass es jemand herausfinden wird. Vielleicht hast du Angst hiervor und davor; aber der Impuls war da, und er sagt dir, dass der Impuls der Akt ist.Nun, wenn der Impuls der Akt ist, dann sind schöpferische Handlungen imaginär, denn es war ein imaginärer Akt; ich muss also meine imaginären Handlungen beobachten, denn der imaginäre Akt ist ein Fakt. Er wird tatsächlich zu einem Fakt, und dann wird er mich konfrontieren.

 

Da war eine Dame in San Francisco. Sie sagte, „Mein Bruder,“ – und sie sagte zu mir, „ich glaube, dass er unschuldig ist, aber ich kenne die Fakten des Falls nicht; aber ihm wurden 6 Monate Zwangsarbeit verordnet. Er ist in der Armee. Und ich denke nicht, dass mein Bruder 6 Monate Zwangsarbeit in der Armee bekommen sollte.“

 

Ich sagte, „Du willst, dass er rauskommt?“

 

Sie sagte, „Das will ich gewiss.“

 

Ich sagte, „Ich sage dir etwas. Du testest es, sodass du dir selbst all das Lob geben wirst, und nicht mir. Du tust es.“

 

„Nun, was muss ich tun?“

 

„Wenn er raus wäre, würde er nach Hause kommen?“

 

„Oh ja, er würde direkt zu mir kommen.“

 

„Gut. Und wenn er zu dir kommt, was würdest du tun?“

 

„Nun,“ sagte sie, „ich würde meine Arme um ihn werfen und ihn küssen, ihn fühlen.“

 

Ich sagte, „Gut, tue das. Wenn du heute Abend nach Hause gehst, setze dich hin, wo du normalerweise sitzen würdest, und stelle dir einfach vor, dass dein Bruder da ist, dass du deine Arme um ihn geworfen hast, dass du ihn festhältst, ihn umarmst und ihn küsst.“

 

Am nächsten Sonntagmorgen konnte diese Dame sich bei meinem Treffen in San Francisco erheben und diese Geschichte erzählen. Sie sagte, „Ich ging nach Hause und ich stellte mir vor, dass ich die Türklingel hörte; die Klingel ist unten. Ich muss also die Treppen hinuntergehen, um die Tür zu öffnen. Ich hörte also die Klingel und rannte nach unten, ich riss die Tür auf und da stand mein Bruder. Ich ging zurück nach oben. Da war kein Bruder, aber ich tat es so lebendig, dass es fast schon wie eine Enttäuschung war, dass ich ihn nicht tatsächlich dort stehen sah, denn es schien so real für mich.“

 

Nun, einige Tage später saß sie oben und es klingelte an der Tür. Sie sagte, „Ich brach mir fast das Genick, als ich runterrannte. Ich wusste, was geschehen würde.“ Als sie die Tür aufriss, stand dort ihr Bruder!

 

Sie stand im Publikum und erzählte diese Geschichte den Tausenden, die an diesem Sonntagmorgen anwesend waren. Sie alle sahen sie. Ich nehme an, dass niemand hingehen und es überprüfen würde; ich vertraute ihr bedingungslos. Wenn sie mich anlügen würde, dann ist es ihre Sache; aber ich bin überzeugt davon, dass die ganze Sache wahr war.

 

Ich überprüfe dich nicht. Ich glaube dir, wenn du mir sagst, dass es geschah. Aber es muss praktiziert werden. Wir sind die operierende Kraft. Und die Flut ist immer noch da. Lasse dir von niemandem sagen, dass die Flut vorüber wäre. Die Flut ist tiefer und tiefer, denn wir sind mehr und mehr zu Fakten geneigt – die „Fakten des Lebens.“ Willst du die Fakten? Nun, du solltest die Gefängnismauern umso dicker machen. Aber lerne, wie du die Fakten durchdringst.

 

Wenn du die Fakten durchdringst, musst du an ein bestimmtes Ziel, über die Fakten hinausgehen. Was willst du jetzt? Dann gehe in den Zustand des erfüllten Wunsches. Was ist der Zustand? Du entscheidest. Du bestimmst, was du in dieser Welt willst, und du gehst in den Zustand hinein, und dann ignorierst du die Fakten.

 

Angenommen, die Fakten verneinen nach wie vor, was du getan hast. Es spielt keine Rolle. Lass die Fakten bestehen; sie werden sich auflösen. Sie werden sich alle auflösen, weil du im Glauben bleiben wirst, und du wirst den Zustand besetzen. Du wirst ihn nicht länger konstruieren, ohne ihn zu besetzen. Du wirst den Zustand besetzen. Und sobald du den Zustand besetzt, wird es funktionieren.

 

Du kannst es mit einem Job tun. Ein Freund von mir aus New York City – er kam aus dem Westen. Er war Ingenieur, und er sagte, „Neville, ich will mehr Geld und ich will mehr Verantwortung. Ich will für eine bestimmte Firma arbeiten.“

 

Ich sagte, „Weißt du, wo sie sind?“

 

Er sagte, „Ja, in der Madison Avenue. Sie machen internationale Arbeit. Sie bauen Brücken, sie bauen Dämme; sie bauen Dinge in der ganzen Welt. Und ich hätte gerne einen Job, der mich wegschickt, denn ich könnte das dreifache Gehalt bekommen.“

 

Ich sagte, „Gehe zu dem Ort und schaue, wo du sitzen würdest, wenn du den Job dort hättest. Bevor sie dich wegschicken, würdest du zuerst in einem Büro arbeiten, oder?“

Er sagte, „Ich denke schon.“

 

„Nun, gehe dorthin und schaue es dir an.“

 

Er ging zu dem Ort, suchte sich den Tisch aus, suchte den Platz aus; und dann, als er wieder Zuhause war, nahm er an, dass er an dem Tisch saß, dass es sein Job war, und er nannte die Geldsumme, eine beträchtliche Geldsumme. Er, seine Frau und seine Tochter besuchten meine Treffen regelmäßig. Innerhalb eines Monats hatte er den Job und innerhalb von zwei Wochen war er auf seinem Weg in den Nahen Osten, wo er Brücken baute.

 

Leider lebte er nicht sehr lange. Er war ein junger Mann. Aber ungefähr drei Jahre später war er gegangen. Er hatte eine Herzattacke und war gegangen. Aber er wäre sowieso gegangen, ob er hier oder dort gewesen wäre, denn wir kommen pünktlich und wir gehen pünktlich. Aber zumindest fand er, bevor er diese Welt verließ, das Prinzip, welches er in die nächste Welt tragen wird, denn es gibt keinen „Tod.“ Er ist in einer Welt zum Leben wiedererweckt, eine Welt wie diese, gekleidet in einen Körper wie diesen, nur jung. So jung wie er war, wird er jünger sein. Aber zumindest hat er die Erinnerung daran, was er getan hat, um zu bekommen, was er wollte, und es funktionierte. Er wandelt nun also mit dem Prinzip in seinem geistigen Auge.

 

Wenn du mir also von deinen Träumen erzählst, und dass du in deinen Träumen dieses Prinzip anwendest, wie die Dame heute Abend – sie ist hier. Sie erzählte mir von ihrem Traum. Ich bat sie, es für mich aufzuschreiben. Aber inmitten des Traums diskutiert sie das Prinzip der Vorstellung mit anderen und wie du dir einen bestimmten Zustand vorstellst, und ihn in dieser Welt erzeugst; und dass es nichts in dieser Welt gibt, das stirbt. Alle Dinge werden wieder zum Leben erweckt, und sie trägt diese Unterhaltung mit in ihren Traum. Nun, es ist höchst schmeichelhaft und aufregend, wenn du es dorthin tragen kannst, von dem die Welt dir sagen würde, dass es ein Zustand ist, in dem du keine Kontrolle über die Vision hast; dass du der Sklave der Vision, statt ihr Meister bist. Du führst sie nicht; du folgst ihr nur. Nun, sie folgte ihr nicht; sie führte die Vision an.

 

Wenn du an den Punkt gelangst, an dem du das führen kannst, was sie einen Zustand namens „Traum“ nennen, wo du keine Kontrolle zu haben scheinst, sondern das Opfer deiner Vision bist – nun, sie ist nicht das Opfer ihrer Vision; sie kontrollierte die Vision. Der Tag wird also kommen – er ist unvermeidlich – an dem wir alle die Kleidung ablegen. Aber ich sage dir, dass du dich vollständig und augenblicklich wiederhergestellt vorfinden wirst – auf nichts wartend – augenblicklich wiederhergestellt – in einer irdischen Welt mit den Problemen, die du hier hast, aber du wirst wissen, wie du sie lösen kannst. Du wirst die Probleme lösen, weil du das Prinzip kennst.

 

Also, die Flut ist immer noch da. Die gesamte Bibel, von Anfang bis Ende, ist zeitgemäß. Jesus ist nicht etwas, das gestorben ist. Er ist etwas, das im Menschen lebt, und er wohnt im Menschen.

 

Gott selbst kam, und kommt, in die menschliche Geschichte in der Person von Jesus in dir – in mir – in jedem in der Welt. Und der Tag wird kommen, du wirst es wissen, wenn du der Herr Jesus bist, schlafend für das, was du bist. Der Tag wird kommen, an dem du vollständig für die Tatsache erwacht bist, dass du der Vater bist, und dann wirst du es wissen.

 

Ich wurde gefragt, „Warum drückst du es die ganze Zeit aus“ Es ist wichtig. Es ist so wichtig, - der Vater ist der wichtigste Teil der Schrift – der allerwichtigste Teil der Schrift. Oh, ich kann all die Macht in der Welt haben und doch nicht wissen, dass ich Gott bin! Ich kann eine Wahrnehmung haben, bei der es nichts als mich selbst gibt, und doch nicht fühlen, dass ich Gott bin. Wenn aber der Vater kommt und ich weiß, dass ich der Vater seines einzigen Sohnes bin, dann weiß ich, dass ich Gott bin! Es gibt keinen anderen Weg, es zu wissen.

 

Wenn ich die Macht hätte das Universum zu zerstören, würde ich immer noch nicht wissen, dass ich Gott bin. Und wenn ich vollständig bewusst wäre, wie ich es 1926 war, als ich ein Buch las, und es auf meine Brust fiel – es war nicht später als 10 Uhr; als ich am nächsten Morgen erwachte, es ist 9 Uhr, und während der gesamten Zeit drehte ich mich nicht von links nach rechts, denn das Buch war noch immer auf meiner Brust und die Lampe an meinem Bett war noch immer an.

 

Normalerweise dreht ein Mensch sich während der Nacht oft von einer zur anderen Seite. Wie oft, das weiß ich nicht, aber alle tun es. Niemand legt sich auf dem Rücken ins Bett und verbleibt für neun – oder, in diesem Fall, fast elf Stunden – ungerührt.

Ich ging also in einen tiefen, tiefen Schlaf, eine Trance; und in diesem Zustand wurde ich unendliches Licht. Da war nichts als Licht, und ich war es. Es gab keinen Umkreis. Ich war das Zentrum von allem, - kein Licht außerhalb dieses Lichts, das Ich bin. Keine Sonne, kein Mond, keine Sterne; nichts außerhalb des Wesens, das Ich bin. Ich war unendliches, pulsierendes Licht. Aber noch immer brachte ich nicht das Gefühl hervor, dass ich Gott bin. Es entging mir. Aber wenn du seinen Sohn siehst, und dieser Sohn dich „Vater“ nennt, dann weißt du es; und es gibt keinen Zweifel in deinem Geist darüber, Wer-Du-Bist. Darum sage ich, dass es die wichtigste Sache der Schrift ist, und doch ist es die eine Sache, über die Menschen mich fragen: „Warum betonst du es? Warum wiederholst du es wieder und wieder?“ Weil es die eine Sache in der Welt ist, die du – eines Tages – erfahren wirst, und die dich davon überzeugen wird, dass du Gott bist. Nichts in der Welt wird dich davon überzeugen, außer diese Sache.

 

Aber in der Zwischenzweit können wir die Fakten durchdringen. Der gefangene Mensch muss nicht hinter Gittern sein. Wir sind eingesperrt durch die Dinge, die wir tun. Nun gut, wir können sie durchbrechen – wir können alles in dieser Welt durchbrechen. Ein Mensch kann von Fresserei gefangen sein. Er kann es durchbrechen, wenn er weiß, was er will. Vielleicht will er es nicht wirklich aufgeben. Wenn er es aufgeben will, lasse ihn vor seinem geistigen Auge eine Szene kreieren – eine simple Szene – dass, wenn er es aufgegeben hat, ein Freund oder ein Nahestehender es wissen würde. Er prahlt nicht damit; sie wissen es einfach, und es gibt eine normale Unterhaltung darüber, dass er nicht mehr danach verlangt. Er hat kein Verlangen mehr danach. Er nahm keine Medikamente dagegen; er tat nichts, um es zu füttern. Es war einfach nicht da. Dieser bestimmte Geschmack, den wir in dieser Welt haben – plötzlich – hattest du ihn; du bist durchtränkt davon, und du willst es nicht länger. Alle Dinge sind angeeignet.

Heute zum Beispiel mag ich eine Sache namens Austern. Ich liebe es, besonders diese östlichen Austern. Als ich das erste Mal eine Auster hatte, dachte ich, ich würde sterben.

Ich war ein kleiner Junge. Ich muss um die 9 oder 10 gewesen sein, und ich ging zu den britischen Jungferninseln, besetzt von Dänemark; es sind nun unsere Inseln, St. Thomas, St. John und Santa Cruz. Meine Mutter sagte zu mir, „Neville, du gehst jetzt zu einem seltsamen Ort und sie sprechen dort Dänisch. Du verstehst die Sprache nicht, aber du wirst damit klarkommen. Du gehst zu einer Herberge, wo sie 20 oder 25 Menschen beherbergen. Du wirst mit allen an einem großen Tisch sitzen. Jetzt bist du ein Junge, und du kennst ihre Gewohnheiten nicht; also schaue, was die Dame tut; was auch immer sie tut, das tust auch du.“

 

Ich setzte mich an den Tisch und da war diese Platte von Austern. Ich hatte Austern nie zuvor gesehen. Ich sah diese Dame, die eine kleine Gabel nahm; also nahm ich meine Gabel, sie nahm eine wenig Meerrettich und etwas anderes, dann ein wenig Tabasco und all diese Dinge; dann stach sie sie in die Auster und dippte es in all die Dinge, die sie genommen hatte; sie schloss ihre Augen und aß es, so, als hätte sie Honig im Mund. Ich erwartete dasselbe; also tat ich dasselbe. Und als ich es in meinem Mund hatte, - Herr! Es ging nicht hinunter, und ich konnte es nicht wieder ausspucken. Ich konnte es nicht ausspucken – Mutter sagte es mir. Also steckte es fest.

 

Das lustige ist, es war nicht nur dieses eine; ich sah hinunter, und da waren noch fünf andere, ich musste sie alle aufessen. Nun, das war meine Einführung mit Austern. Heute liebe ich sie. Ich habe mir den Geschmack für Austern angeeignet.

 

Als ich das erste Mal einen Drink hatte, könnte ich nicht sagen, dass es wie Honig für mich war; aber ich eignete mir den Geschmack an, und heute genieße ich einen Drink. Ich versuche nicht über ein bestimmtes Maß hinauszugehen, weil ich meine Fähigkeiten bewahren will. Aber ich genieße einen Drink.

 

Ich habe unzählige Male versucht mir den Geschmack des Rauchens anzueignen, aber ich kann es nicht. Ich gab es also auf, nachdem ich es für 6 Monate probiert hatte, ich konnte es nicht tun. Ich war 21 oder 22, und ich schien eine Zigarette oder Zigarre nicht genießen zu können. Es machte mich krank. Also gab ich es auf; ich eignete es mir nie an.

 

Aber all die anderen Dinge haben wir uns angeeignet. Wir kommen nicht mit den Geschmäckern in die Welt; wir eignen uns diese Geschmäcker an. Du kannst dir den Geschmack eines komfortablen Lebens aneignen. Du kannst dir den Geschmack aneignen, wie ein Gentleman zu leben, oder wie eine Dame. Eigne dir den Geschmack an. Wenn du wie eine Dame leben willst, wenn du wie ein Gentleman leben willst, ohne Druck, die Miete zu zahlen, ohne den Druck, diese Dinge zu tun – nun gut. Nimm an, dass du diese Dame, dieser Gentleman bist. Durchdringe die Fakten. Die Fakten sagen dir, dass du es nicht bist; du hast es nicht. Durchdringe die Fakten und lebe in dem Zustand, so, als hättest du ihn. Und darf ich dir aus Erfahrung sagen? Du wirst ihn haben. Du wirst ihn tatsächlich haben! Frage mich nicht wie. Die Wege und Mittel sind in dem Zustand enthalten, den du betrittst.

 

Du betrittst also einen Zustand. Er enthält alles, was notwendig ist, um diesen Zustand auszudrücken. Also suche dir deinen Zustand aus – einen schönen Zustand – gehe in diesen Zustand und wohne darin. Ich nenne es „den Zustand besetzen“ und vom Zustand herauszudenken, statt darüber nachzudenken, so, wie du jetzt von deinem gegenwärtigen Zustand mit all den Fakten um dich herum herausdenkst, die dich darin verankern. Gehe in einen Zustand, alles in deiner Vorstellungskraft, und die Fakten werden erscheinen, um dich in diesem Zustand zu verankern. Und an dem Tag, an dem du müde davon bist, kannst du ihn verlassen und in einen anderen Zustand gehen.

Wenn du in ein neues Zuhause oder in eine neue Stadt ziehst, dann musst du dich daran gewöhnen. Nun, du bist der Pilger, der durch unzählige Zustände pilgert. Die Zustände bleiben, aber du – der Pilger – durchquerst sie, wie ein Reisender durch eine Stadt. Die Stadt bleibt, aber du – der Reisende – durchquerst sie. Du gehst in eine andere Stadt. Du raubst den Zustand nicht aus. Die Armut bleibt ein Zustand, wenn ein Mann, der einmal arm war, ihn verlässt. Er verlässt den Zustand der Armut, und geht in den Zustand des Überflusses, aber er zerstört den Zustand der Armut nicht. Jeder kann in den Zustand fallen.

 

Wie Blake sagte: „Ich ziehe nicht in Betracht, dass die Gerechten oder die Ungerechten in einem überlegenen Zustand sind, sondern dass sie in diesen Zuständen des Schlafs sind, in welche die Seele in ihren toten Träumen von Gut und Böse fallen mag.“

- Neville Goddard, The Flood Is Still Upon Us


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